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2021 2020
San Giorgio

Tenuta San Giorgio

Die Tenuta San Giorgio liegt südöstlich von Montalcino, eingebettet in das Hügelland der Toskana. Im  Val d’Orcia wachsen auf 26 Hektar Weinbergen Sangiovese-Reben, aus denen einer der großen Wein-Ikonen Italiens entsteht: der Brunello di Montalcino.

 

Die Geschichte der Tenuta San Giorgio

Die Tenuta San Giorgio wurde 1980 von der Familie Ciacci Piccolomini gegründet, genau zwei Jahre, nachdem die DOCG-Appellation Brunello di Montalcino eingeführt wurde. Das neue Weingut war eine Ausgründung aus der Tenuta Ciacci Piccolomini d'Aragona, die mit über 200 Hektar Landbesitz noch immer zu den größten Weingütern der Toskana zählt. Die Tenuta San Giorgio selbst verfügt über 146 Hektar Land bei Montalcino, von denen 26 Hektar ausschließlich mit Sangiovese bepflanzt sind. Hinzu kommen noch einmal rund 26 Hektar Olivenhaine. Im Laufe ihrer Geschichte wechselten mehrfach die Besitzer von San Giorgio, bis das Weingut im Jahr 2016 schließlich von der ColleMassari-Gruppe erworben wurde. Sie gehört dem sizilianischen Weinunternehmer Claudio Tipa und der Familie Tipa-Bertarelli. Zur ColleMassari-Gruppe gehören außerdem die Weingüter Poggio di Sotto und Bellarina sowie La Velona. Durch den Erwerb erhöhte sich Tipas gesamter Landbesitz in Montalcino auf rund 200 Hektar Land, davon 41 Hektar Weinberge. Seit 2016 betreibt die Tenuta San Giorgio die Umstellung auf biologische Landwirtschaft – bei Bewahrung traditioneller Methoden im Keller.  

Die Weinlagen von Tenuta San Giorgio

Das Gebiet von Castelnuovo dell'Abate im Südosten der Appellation gilt dank der einzigartigen Beschaffenheit seines Terroirs als eines der wichtigsten für die Weinproduktion in der Toskana. Seine Weinberge befinden sich am Zusammenfluss kalter Luftströme, die nachts vom inaktiven Vulkan Monte Amiata (1715 Meter) ins Tal gelangen und der erfrischenden Brise, die tagsüber vom Tyrrhenischen Meer durch das Orcia-Tal strömt. Diese Bedingungen sorgen für ein trockenes Klima und kühle Nächte – gute Voraussetzungen für den biologischen Weinbau. Die Weinberge liegen auf Höhen von 200 bis 450 Metern und weisen recht heterogene Böden auf, da sie während unterschiedlicher Erdzeitalter entstanden sind. Der Boden von San Giorgio ist vulkanischen Ursprungs mit hohem Kies- und Ton-Gehalt. Dies verleiht dem Wein einen einzigartigen mineralischen Charakter in Verbindung mit einer besonders runden und tiefen Struktur.

Weinanbau und Rebsorten bei San Giorgio

Auf den 26 Hektar Weinbergen wachsen ausschließlich Sangiovese Reben. Anteilige 11 Hektar sind dem großen Brunello gewidmet, weitere 15 Hektar für dessen kleinen Bruder, den Rosso di Montalcino. Gemeinsam bilden die beiden Weinen das nicht große, aber umso exzellentere Portfolio der Tenuta San Giorgio.

Nach der Übernahme von San Giorgio im Jahr 2016 änderten die neuen Besitzer den Stil der Weine im Keller, indem von der Verwendung von Edelstahl und Barriques auf die Gärung und den Ausbau in großen Eichenfässern übergegangen wurde. Nun folgt die Produktion in San Giorgio der gleichen Philosophie wie in der Tenuta Poggio di Sotto, mit dem Schwerpunkt auf natürlich-biologische Prozesse und geringen Erträgen im Weinberg.

Die Weine von Tenuta San Giorgio

Die Tenuta San Giorgio produziert lediglich zwei Weine: den Ciampoleto Rosso di Montalcino DOC und den Ugolforte Brunello di Montalcino DOCG.

Der Name des Ciampoleto leitet sich vom Begriff Ciampolo ab – hiermit wurde im 14. Jahrhundert eine aufgrund ihrer Lage und Terroirs besonders geeignete Parzelle für die Landwirtschaft und den Weinbau bezeichnet. Die Sangiovese-Reben für diesen Rosso sind 10 bis 15 Jahre alt und wachsen in 450 Meter Höhe auf Böden, die von Ton und vulkanischen Ablagerungen geprägt sind. Auf dieser Höhe herrschen nahezu konstante Windverhältnisse, die für eine gleichmäßige Kühlung und Durchlüftung der Trauben sorgen. Der Ertrag liegt bei rund 5,5 Tonnen je Hektar. Nach der Weinlese erfolgt die Gärung in Edelstahltanks mit häufigen Umwälzungen der Maische. Der lange Kontakt mit den Traubenschalen löst viele reife Tannine und begünstigt eine lange Lagerfähigkeit des Ciampoleto. Gelagert wird er in Barrique-Fässern in dritter und vierter Belegung für 12 Monate, anschließend noch einmal mindestens sechs Monate in der Flasche.

Der Ugolforte Brunello di Montalcino DOCG ist nach dem berühmten Freiheitskämpfer Ugolforte benannt, der im 12. Jahrhundert den Freiheitskampf der Bürger von Siena gegen das sizilianische Königreich anführte. Dieser Wein stammt aus Sangiovese, dessen Reben etwa 20 bis 25 Jahre alt ist. Sie wachsen in 250 Meter bis 400 Meter Höhe auf Ton-Böden und vulkanischen Ablagerungen. Auch diese Reben profitieren von einem gleichmäßigen Wind. Der Ertrag liegt hier leicht niedriger, bei etwa fünf Tonnen Lesegut je Hektar. Nach der Lese wird die Maische in Edelstahltanks vergoren und dann für 12 Monate in gebrauchten Barriques ausgebaut. Anschließend kommt der Ugolforte Brunello di Montalcino in die typischen, traditionell großen Fässer aus slawonischer Eiche, die zwischen 3000 und 5000 Liter fassen. Hier lagert der Brunello dann weitere 28 Monate, bevor er für mindestens ein Jahr in der Flasche ruhen darf. Erst dann kommt er in den Verkauf.

Die Philosophie des Weinguts Tenuta San Giorgio

Die Philosophie wurde nach der Übernahme des Weingutes durch die ColleMassari Gruppe 2016 wieder an den traditionellen Stil des Brunello angepasst. Unter der Leitung von Luca Marrone – Önologe der Tenuta San Giorgio – werden Barriques nur noch für die erste Phase des Ausbaus der Brunello-Weine verwendet. Danach setzt man auf die traditionellen großen Eichenfässer, die sehr feine, wenig aromatisch vom Holz beeinflusste Rotweine ermöglichen. Zu den Liebhabern der Weine der Tenuta San Giorgio zählt im Übrigen auch die Schweizergarde des Vatikans – das Militärkorps des Heiligen Stuhls – dem die Tenuta San Giorgio als offizieller Lieferant dient.